Dirofilariose ist die Herzwurmkrankheit des Hundes. Der Erreger ist Dirofilaria immitis, übersetzt heißt er der grausame Herzwurm. Dieser kommt vor allem im Mittelmeerraum, den Tropen und Subtropen vor. Er wird durch die weibliche Stechmücke übertragen. Diese übertragt infektiöse Larven auf den Hund, aus denen Makrofilarien (erwachsene Würmer) werden, die sich vor allem in den großen Lungenarterien ansammeln und bei sehr starkem Befall in das rechte Herz und in die großen Hohlvenen gelangen können. Die Makrofilarien sind zweigeschlechtlich. Die "erwachsenen" weiblichen Parasiten gebären die Mikrofilarien, die über einen erneuten Stechakt des jetzt infizierten Hundes auf die weibliche Mücke übertragen werden und sich wieder zur infektiösen Larve entwickeln können, um damit den Kreislauf von vorne beginnen zu lassen.
Das klinisches Bild ist durch die Hauptveränderungen durch die Makrofilarien geprägt: Durch den Befall kann es zu Lungen-, Lungengefäß-, und Rechtsherzveränderungen kommen. Für den Hundebesitzer ist meist Husten und Kurzatmigkeit erkennbar. Durch den starken Befall kann es aber auch zu Venenstau und Thrombosen führen, die dann lebensbedrohlich sein können.
Diagnostisch kann der Erreger direkt im Blutausstrich nachgewiesen werden, die Blutentnahme durch den Tierarzt sollte zwischen 18.00 und 6.00 Uhr erfolgen, da sich die Mikrofilarien zu dieser Zeit vor allem nah der Hautoberfläche befinden, um bei einem Mückenstich mit "eingesaugt" zu werden. Aber die Mikrofilarien können auch durch andere Verfahren, bei denen die jungen Würmer angereichert werden, nachgewiesen werden (wird in größeren Kliniken selbst gemacht oder durch Einsenden der Probe durch den behandelnden Tierarzt an ein Diagnostisches Institut).
Die Therapie wird nach der Diagnose der Dirofilariose zweiwegig gestaltet. Zum einen werden die Mikrofilarien und zum anderen die Makrofilarien bekämpft. Bei Vorliegen einer Dirofilariose wird Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin Sie über eine geeignete Behandlung und die Prognose informieren.
Doch lassen Sie es nicht zu einer Infektion kommen, denn besser ist immer die Prophylaxe. Lassen Sie Ihren Hund Zuhause, wenn Sie die oben genannten Regionen reisen wollen. Ihr Hund könnte sonst auch ein Souvenir vom Urlaub mit nach Hause bringen! Auch wenn Sie solche Regionen bereisen und einen armen Hund sehen, den Sie mit nach Deutschland nehmen wollen, müssen Sie daran denken, dass auch dieser Hund u.a. an Dirofilariose erkrankt sein kann. Wenn Sie Ihren "Liebling" unbedingt mitnehmen wollen, dann lassen Sie ihn nicht am Abend oder in der Nacht draußen. Sondern nehmen Sie ihn in ein vor Mücken geschütztes Zimmer mit. Bitte fragen Sie Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin vor Urlaubsantritt nach einer geeigneten Prophylaxe!